Kyburz gewinnt Steinhölzlilauf und biegt die Hierarchie wieder zurecht
Am topbesetzten 34. Steinhölzlilauf in Bern-Liebefeld wiederholte über 10,5 km
Marathon-Olympia-Teilnehmer und OL-Serienweltmeister Matthias Kyburz (Belp) seinen Vorjahrestriumph.
Bei den Frauen mussten sich die beiden Topläuferinnen einer Äthiopierin beugen.
In diesem Jahr demonstrierte Matthias Kyburz
am Steinhölzlilauf eine exzellente Verfassung.
Er triumphierte mit neuem Streckenrekord von 32:15 Minuten. Kyburz' Tempoverschärfung auf der
dritten und letzten Runde waren seine letzten Begleiter zum Opfer gefallen: der Kenianer
Brian Kipchumba (3. Rang) und später auch Berglauf-Topläufer
Dominik Rolli (2. Rang, Oberbalm, Steinhölzliauf-Sieger 2021 und 2022). Mit T-Roy Brown (Liebefeld/4.), Martin Hubmann (Liebefeld/6.) und Daniel Hubmann (Bremgarten/8.) liefen weitere Berner Topläufer in die Top-Ten.
Kyburz freute sich über diesen jüngsten Erfolg: "Meine Formkurve steigt nach der Saisonpause
erfreulich an, ich konnte hier am Steinhölzliauf auf den drei anspruchsvollen Runden schön
Druck machen und erlebte eine gute Spannung im Körper." Zwei Wochen zuvor musste er Rolli
bei der Corrida Bulloise noch klar den Vortritt überlassen. Und ein weiterer Faktor kam hinzu:
Zehn Jahre wohnte Kyburz in unmittelbarer Nähe zur Strecke. Er spricht von "meinem alten Heimrennen."
Rolli seinerseits pflichtete Kyburz neidlos bei: "Matthias war mir diesmal klar überlegen, auch,
weil ich keinen Toptop-Tag mehr erwischte."
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Ehrenstarterin Fabienne Vonlanthen schickt die Läuferinnen und Läufer auf die Strecke des
10,5-km-Hauptlaufs.
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Das Elitefeld der Männer im Steinhölzliwald.
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Tagessieger (von links): Dominik Rolli (2.), Matthias Kyburz (1.), Brian Kipchumba (3.)
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(Fotos & Copyright: © Alex Reichenbach, Bern & , Ins)
Berner Klasse-Duo bei den Frauen ausgebremst
Bei den Frauen setzte sich beim ebenfalls erstklassig besetzten Rennen Addisalem Belay (ETH)
in 39:14 Minuten durch - vor OL-Weltmeisterin und Gesamtweltcup-Siegerin
Simona Aebersold (Brügg).
Platz 3 belegte die Vorjahressiegerin, Trail- und Cross-Spezialistin
Selina Burch (Zollikofen).
Aebersold, die Siegerin vom vorletzten Jahr, sprach schmunzelnd davon "dass ich ein regelmässiges
Tempo anschlagen wollte und mir den Rhythmus nicht diktieren lassen wollte. Das gelang in diesem Rahmen
aber nicht.". Und Burch bilanzierte: "Ich lief hier vor einem Jahr zum ersten Mal, habe die phantastische
Strecke genossen und wollte wieder antreten, obwohl auch ich formmässig noch längst nicht bereit
bin für Topleistungen."
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Das Elitefeld der Männer im Steinhölzliwald.
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Tagessiegerinnen (von links): Simona Aebersold (2.), Addisalem Belay (1.), Selina Burch (3.)
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Gute Stimmung beim Siegerinnentrio an der Rangeverkündigung.
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(Fotos & Copyright: © Hugo Rey (www.reygrafik.ch) & , Ins)
Das Rennen über die Kurzdistanz (5,1 km) gewann Noah Greisser (Bern) bei den
Männern und Sina Michael (Bern) bei den Frauen. Die Challenge-Wertung beider Rennen
zusammen ging an Emanuel Ritzmann (Ostermundigen)
bei den Männern und Doris Bärtschi (Mühleberg) bei den Frauen.
Text: Jörg Greb
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Sieger Kurztrecke (von links): Wout Driever (2.), Noah Greisser (1.), Silvan Göldi (3.)
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Die Läuferinnen und Läufer der Kurzstrecke im Steinhölzliwald.
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Siegerinnen Kurzstrecke (von links): Sarina Kyburz (2.), Sina Michael (1.), Sarah Ruchti (3.)
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(Fotos & Copyright: © , Ins & Hugo Rey (www.reygrafik.ch))
Tag der Rekorde - auch aus Sicht des Organisationskomitees
Ebenso müde und zufrieden wie viele Läuferinnen und Läufer im Ziel zeigte sich
OK-Präsident Thomas Winkler nach der letzten Rangverkündigung. Er und sein Team durften
sich über eine noch nie erreichte Anzahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern freuen. Mit
1111 Anmeldungen war der Steinhölzlilauf erstmals ausgebucht. Aber nicht nur die Zahl der
Anmeldungen war höher als sonst, sondern auch die Zahl der Gestarteten und Klassierten.
"Normalerweise erscheinen rund 10-15% der Angemeldeten nicht am Start, weil ihnen etwas dazwischenkommt.
Letztes Jahr blieben aufgrund der Schneefälle gar 17% der Angemeldeten dem Rennen fern.", erläuterte
Winkler. Nicht so dieses Jahr: "Nur 9% der ursprünglich angemeldeten Personen starteten nicht."
Diese erfreuliche Quote hatte aber auch einen kleinen Wermutstropfen zur Folge: "Leider wurden die Preise
für die Finisher knapp, und in der Cafeteria gab es am Schluss nur noch Früchte und
Schoggistängeli zu kaufen.", resümierte Winkler, stellte aber in Aussicht: "Wir werden
Finishersäcke nachproduzieren, damit alle, die noch keinen ergattern
konnten und gerne einen hätten, einen bekommen."
(Fotos & Copyright: © , Ins)
Für Süssigkeiten hatte zuvor zum Glück schon der Samichlaus gesorgt. Traditionsgemäss
verteilte er den jüngsten Kindern nach dem Zieleinlauf ein Chlouse-Säckli. Für gute Stimmung
im Stadion sorgte auch wie bereits seit vielen Jahren die
Guggenmusik Tonschiisser. Besondere Freude an der
Guggenmusik zeigten auch Addisalem Belay und Sina Michael, die Tagessiegerinnen über 10.5 km und 5 km.
Gut gelaunt posierten die beiden im farbenfrohen Umfeld der Tonschiisser für Fotos.
(Fotos & Copyright: © Hugo Rey (www.reygrafik.ch))
Knallige Töne und gute Stimmung
Während der Samichlaus und die Tonschiisser ihren gewohnten Tätigkeiten nachgingen, betrat eine
Athletin Neuland: Als Polizistin ist
Fabienne Vonlanthen zwar mit dem Schiessen vertraut, dass sie aber als
Ehrenstarterin das Hauptfeld über 10,5 km auf die Strecke schickte, war für sie eine Premiere.
Fabienne Vonlanthen, Schweizer Meisterin im Halbmarathon (2021) und über 10 km (2024), hat an den
"World Police and Fire Games" 2022 den Halbmarathon gewonnen und gilt damit als schnellste Polizistin der Welt.
Dass sie schnell ist, hat sie zuvor auch in der Staffel bewiesen. Zusammen mit Pascal Saurer gewann sie die
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(Fotos & Copyright: © , Ins & Alex, Reichenbach, Bern)
Text OK Steinhölzlilauf und Bildbearbeitung: Alex Reichenbach
Weitere Impressionen 34. Steinhölzlilauf 2024
(Fotos & Copyright: © , Ins)
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