Pressebericht zum 15. Steinhölzlilauf
Erschienen am 7. Dezember 2004 im
Der Bund
Erfüllung eines Bubentraums
Rund 600 Teilnehmer am 15. Steinhölzlilauf -
der Anlass stösst allmählich an seine Grenzen
Thomas Winkler ist der Vater des Steinhölzlilaufs und hat am Sonntag
eine Traummarke erreicht: Die 597 Läuferinnen und Läufer bedeuteten
Teilnehmerrekord.
"Dr Zielilouf isch z Schönschte, wos git, z Endorphin, wo no viel länger blibt",
tönt der "Steinhölzlilauf-Song" aus den Lautsprechern des Stadions Liebefeld.
Das Lied wurde eigens für die 15. Ausgabe des Laufs komponiert, an dem sich am
Sonntag 597 Läuferinnen und Läufer ihre Dosis Endorphin holten - so
viele wie noch nie. Die Produktion von körpereigenen Morphinen, auch
"Glückshormone" genannt, stand auch dieses Jahr im Vordergrund: Ein Familienanlass,
ein Fest für gross und klein, will der Steinhölzlilauf sein - der sportliche
Erfolg ist zweitrangig. Das Glücksversprechen scheint sich herumgesprochen zu
haben: Mund-zu-Mund-Propaganda, ist Initiator und OK-Präsident Thomas Winkler
überzeugt, habe er diesen "überraschenden Teilnehmerrekord" zu verdanken.
"Rund 600 Teilnehmer: Das ist eine absolute Traummarke", sagt Winkler, "ein Bubentraum
ist in Erfüllung gegangen."
Der Lauf stösst an seine Grenzen
Gerade mal 16-jährig war Winkler, als er 1990 zur Teilnahme am "1.
Steinhölzliwald-Plauschlauf" aufrief; gekommen waren 16 Lauffreudige. Die Strecke,
das Umfeld und die Zeitmessung durchlebten im Sinne einer Qualitätssteigerung seither
einen Wandel. Zwei Dinge sind jedoch geblieben und sollen auch künftig im Zentrum
stehen: Der Plausch und der Steinhölzliwald. Die Verlegung des Anlasses in die
Adventszeit und das Engagement des Samichlous, der die Kleinsten vorzeitig mit
Leckereien beglückt, hatte seine Wirkung nicht verfehlt: Obschon der grosse
Läuferzuspruch für Winkler Gütezeichen und Lohn für seine
kontinuierliche Aufbauarbeit ist, stösst der Anlass allmählich an seinen
Grenzen. Die Quantität soll auch in Zukunft die Qualität nicht gefährden.
"Es geht mir nicht um den Gewinn", meint Winkler, der jährlich rund 300 Stunden
Fronarbeit in den Lauf steckt, "sondern einzig darum, den Läufern einen
unvergesslichen Tag zu bescheren."
Ambitionierte Rekordhalterin
Mitlaufen ist wichtiger als gewinnen - diese Ansicht teilt offenbar auch das Gros der
Teilnehmenden. So blieben denn auch viele der Rangverkündigung fern. Eine liess es
sich jedoch nicht nehmen, aufs oberste Podest zu steigen: Martina Krähenbühl.
Die Tagessiegerin überquerte die Ziellinie bei ihrer ersten Teilnahme gleich in
Rekordzeit. "Ich bin hier gestartet, um den Streckenrekord zu holen", sagt die
20-jährige Psychologiestudentin aus Münsingen. Dabei sei sie jedoch kaum an
ihre Grenzen gestossen; Training und Plausch seinen im Vordergrund gestanden. Der
Übergabe des Wanderpokals blieb sie fern. Schliesslich strebt Krähenbühl
nach höheren sportlichen Ehrungen: Nächstes Jahr bestreitet sie die
U-23-Duathlon-EM und will 2008 an den Olympischen Spielen in Peking über
10 000 Meter antreten.
Die ambitionierte Rekordhalterin wird darum ihren Titel im nächsten Jahr
voraussichtlich nicht verteidigen können und somit auch zwei Neuerungen nicht
vor Ort miterleben: Für den 16. Steinhölzlilauf sind eine neue Strecke -
mit grösserem Waldanteil - und ein Rollstuhlrennen auf der Tartanbahn vorgesehen.
7. Dezember 2004, Der Bund
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